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US-Fahrzeughersteller will sich in Europa etablieren

Veröffentlicht am 10.01.2023 | Aktualisiert am 10.10.2023 | von Urs Häfliger

Im Herbst 2021 hat das US-Unternehmen Nikola zusammen mit Iveco ein Produktionswerk im deutschen Ulm eröffnet. Mitte 2022 lieferte Nikola die ersten Batterie-LKW in den USA aus – und deren Chef ist überzeugt, auch in Europa zu punkten.

Nikola Tre

Ohne Partnerschaften ist es heutzutage schwer, am Automobilmarkt zu bestehen. Dem scheint sich der ehemalige Opel- und heutige Nikola-Chef Michael Lohscheller bewusst zu sein, wie er im Interview mit «Focus Online» sagt: «Wir wissen sehr gut, wo wir Partner brauchen, aber auch, was wir besser können.» 

Zu den Partnern des jungen Emporkömmlings zählen etwa E.on, Iveco oder Fiat. Sie unterstützen Nikola beim Vertrieb, bei der Technologie und auch bei der Bereitstellung der Wasserstoffinfrastruktur. Denn Nikola investiert mit Batterie und Wasserstoff in alternative Elektroantriebe – oder in den Worten von Lohscheller: «Wir investieren in die Technologie der Zukunft und nicht der Vergangenheit.» 

Wasserstoff für die USA, Batterie für Europa 

Was kann denn Nikola? «Die Amerikaner sind einfach bei der Software deutlich weiter. Was wir alles beim Thema Konnektivität können, ist schon ziemlich beeindruckend. Das ist auch ein Schwerpunkt von uns. Wir machen aber auch die Batterien und das Motorenmanagement selbst.» 

Und was scheint die Zukunft zu sein? Gemäss Nikola sind es Elektroantriebe. Ob mit Batterien oder mit Wasserstoff, komme auf den Markt an, so Lohscheller: «In den USA, wo die Entfernungen grösser sind als in Europa, könnte ich mir vorstellen, dass Wasserstoff eine wichtige Rolle spielt, während man in Europa schon sehr auf Elektro setzt.» Weil Nikola beide Antriebsformen anbiete, seien die Voraussetzungen geschaffen, sich am europäischen Markt etablieren zu können. Ob dies aus geschieht, wird sich zeigen.