Der Schweizerische Nutzfahrzeugverband ASTAG verstärkt seine Bestrebungen rund um die Dekarbonisierung des Strassentransports.
MV Nahverkehr - Gemeinsam für eine starke Branche
Im Rahmen der diesjährigen transport.ch traf sich die Fachgruppe Nahverkehr zur Mitgliederversammlung in den Konferenzräumlichkeiten der BERNEXPO. Präsident Daniel Schwab und sein Vorstand blickten auf ein anspruchsvolles Jahr zurück – geprägt von wirtschaftlichen Herausforderungen, aber auch von Engagement, Zusammenhalt und neuen Impulsen aus den Regionen.
Die Location
Die Mitgliederversammlung der Fachgruppe Nahverkehr fand im Rahmen der transport.ch in den Konferenzräumlichkeiten der BERNEXPO statt. Hoch über dem geschäftigen Messebetrieb boten die modernen Räume in Halle 1 den idealen Rahmen für den Anlass. Dank der zentralen Lage und der professionellen Infrastruktur konnten die Teilnehmenden in angenehmer Atmosphäre tagen – nur wenige Schritte entfernt vom pulsierenden Geschehen der nationalen Nutzfahrzeugmesse.
Die Ansprache des Präsidenten
In seiner Ansprache blickte Präsident Daniel Schwab auf ein bewegtes Jahr zurück. Die Branche habe mit grossen Herausforderungen zu kämpfen – von der anhaltenden Imageproblematik über die Folgen des Ukrainekriegs bis hin zum Fachkräftemangel, der sich zunehmend verschärfe. Die Schere zwischen pensionierten Fachkräften und Berufseinsteigern gehe immer weiter auseinander. Hinzu kommen hohe Diesel- und Strompreise sowie eine unsichere Weltwirtschaftslage, die auch den Nahverkehr spürbar beeinflusse. Trotz allem zeigte sich Schwab zuversichtlich: Mit Fachwissen, Zusammenhalt und der Unterstützung der ASTAG könne die Branche gestärkt aus dieser Phase hervorgehen.
Die Stimmung
Von Beginn an herrschte eine angenehm offene und kollegiale Atmosphäre. Bekannte Gesichter aus allen Landesteilen tauschten sich rege aus, neue Kontakte wurden geknüpft und aktuelle Themen diskutiert. Die Mischung aus Ernsthaftigkeit und guter Laune spiegelte den besonderen Charakter der Fachgruppe wider – engagiert, praxisnah und stets lösungsorientiert.
Das Essen
Zum Auftakt wurden die Teilnehmenden mit Kaffee und frischen Gipfeli empfangen – eine ideale Gelegenheit für den ersten Austausch und herzliche Begrüssungen. Der ungezwungene Start in den Morgen sorgte für eine entspannte Stimmung und bot Raum für persönliche Gespräche, bevor die formellen Traktanden in Angriff genommen wurden.
Das gab zu reden I
Ein Höhepunkt war die Vorstellung von Dietegen Demarmels aus der Sektion Graubünden, der sich als neues Vorstandsmitglied präsentierte. Der gelernte Lastwagenmechaniker führt den Familienbetrieb in Savognin in dritter Generation und absolvierte den Dispolehrgang der ASTAG, bevor er in das Unternehmen einstieg. Seit 2016 engagiert er sich im Vorstand der Sektion Graubünden. Seine sympathische Vorstellung wurde mit herzlichem Applaus aufgenommen, die anschliessende Wahl erfolgte einstimmig. Präsident Schwab dankte ihm für seine Bereitschaft, sich einzubringen, und freute sich, dass Graubünden nach längerer Zeit wieder im Vorstand vertreten ist.
Das gab zu reden II
Der gesamte Vorstand inklusive Präsidium wurde einstimmig bestätigt. Mit dem Eintritt Graubündens fehlt nun einzig noch die Zentralschweiz in der Zusammensetzung. Vizepräsident Tom Christen nahm anschliessend die Teilnehmenden mit auf eine Einordnung der Transportkostenentwicklung und präsentierte den ASTAG-Index. Dieser zeigt deutlich, wie sich Kosten im Güterverkehr in den letzten Monaten verändert haben. Christen bedankte sich bei Stefanie Katic für ihre engagierte Arbeit an der Index-Erstellung und empfahl den Einsatz des SNS-Tools zur betriebswirtschaftlichen Kalkulation. Die Ergebnisse des Indexes wurden anhand anschaulicher Grafiken erläutert und sorgten für aufmerksames Interesse im Publikum.
Das gab zu reden III
Mit Spannung erwartet wurde das Referat von André Kirchhofer aus der Geschäftsleitung der ASTAG, der aktuelle Entwicklungen aus Verband und Politik vorstellte. Im Fokus stand zunächst die Strasseninfrastruktur: Die Zahl der Staustunden ist im letzten Jahr um 13,9 Prozent gestiegen – eine besorgniserregende Entwicklung mit erheblichen Mehrkosten für das Transportgewerbe. Politik und Öffentlichkeit nähmen diese Problematik noch zu wenig wahr, weshalb die ASTAG hier verstärkt Aufklärungsarbeit leisten werde. Zwar habe Bundesrat Albert Rösti ein Gutachten bei der ETH in Auftrag gegeben, doch die Resultate der Studie sei aus ASTAG-Sicht nicht zufriedenstellend. Man bleibe am Ball.
Beim Thema E-Mobilität stellte Kirchhofer klar: „Die Fahrzeuge sind da – die Lösungen noch nicht.“ Hohe Anschaffungskosten, fehlende Ladeinfrastruktur und unzureichende Stromversorgung bremsen die Entwicklung. Mit dem Branchenprogramm «Ladeinfrastruktur für E-Lkw» stehen jedoch 20 Millionen Franken für das Strassentransportgewerbe bereit. Ab 1. Januar 2026 können Unternehmen Fördergesuche für Ladeinfrastruktur einreichen; 40 Prozent der Investitionskosten werden übernommen. Das Verfahren sei zwar bürokratisch, doch schnelles Handeln zahle sich aus, da die Gesuche nach Eingangsdatum behandelt werden.
Mehr Infos zum Branchenprogramm
Auch die LSVA-Reform beschäftigte die Versammlung. Dank intensiver Verbandsarbeit habe die ASTAG eine ursprünglich ungünstige Vorlage deutlich verbessert. Planungsunsicherheiten bestehen jedoch fort, da Fristen noch nicht definiert sind. Mit einer ausformulierten Vorlage ist vor Ende des nächsten Jahres nicht zu rechnen; der Startzeitpunkt bleibt offen. Aktuell wird 2031 als zeitlicher Horizont diskutiert. Ziel der ASTAG bleibt, klare Fristen und Rabattstufen gesetzlich zu verankern.
Zum Abschluss richtete André Kirchhofer einen persönlichen Dank an die Mitglieder für die letzten 19 Jahre seiner Tätigkeit bei der ASTAG. Mit sichtlicher Emotion sprach er von einer Branche voller Leidenschaft, Innovation und Engagement. Präsident Daniel Schwab bedankte sich herzlich für sein Referat – und vor allem für seinen unermüdlichen Einsatz im Dienste der ASTAG.












