Aktuell

Beton könnte bald ökologischer werden

Veröffentlicht am 28.11.2023 | von Charlene Heinen-Jäggli

Die Produktion von Beton ist enorm umweltschädlich, ähnlich wie diejenige von Stahl. Forschende haben nun eine Art gefunden, die Betonherstellung umweltfreundlicher zu machen.

Die Herstellung von Zement verursacht ungefähr acht Prozent des weltweiten CO2-Ausstosses. Ausserdem benötigt das Brennen von Kalkstein enorme Energiemengen, die zurzeit vor allem aus fossilen Brennstoffen stammen. Forschende haben deshalb nach Wegen gesucht, die Betonherstellung umweltverträglicher zu machen. Dabei stiessen sie auf Schlacke, die bei der Erzverarbeitung anfällt.

Ersatz für Zement

Das norwegische Team aus Forschenden hat dabei untersucht, wie stark Zement durch Schlacke ersetzt werden könnte. Die Schlacke stammte dabei aus der Produktion von Siliziummangan. Dieses wiederum wird für die Stahlherstellung verwendet. Die Schlacke ist dabei stark siliziumhaltig (sog. Silica Green Stone) und wurde bisher nur als Füllstoff verwendet.

«Wenn man dieses Silica Green Stone zu einem feinen Pulver zermahlt, erhält die Schlacke Bindungseigenschaften, durch die sie ähnlich wie Zement wirkt», erklärt Per Anders Eidem, der Forschungsleiter.

Stabilität gewährleistet

Zwei Betonmischungen wurden mit der Schlacke vermischt: Eine trockene für Pflastersteine und eine nasse, die für den Gebäudebau verwendet wurde. Bis zu 40 Prozent des Betons waren dabei Schlacke.

Es stellte sich heraus: zwar ist die Stabilität zuerst geringer als bei herkömmlichem Beton. Doch nach rund 28 Tagen sei die Stabilität genauso gut. Vor allem beim trockenen Beton habe es kaum Unterschiede gegeben, erklärt Eidem.

Grosse Wirkung für die Umwelt

Der Einsatz der Schlacke bewirkt auch grosse Einsparungen des CO₂-Ausstosses: 95 Prozent CO₂-Einsparung bei 40 Prozent Schlacke im Zement. Dabei spielt aber auch die verwendete Energie bei der Herstellung eine Rolle.

Der Schlacke-Zement soll nun im Industriemassstab und im Strassenbau getestet werden. Ausserdem sollen noch weitere Arten von Schlacken für denselben Einsatz getestet werden.