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Swiss Shippers’ Forum: Fehlende Vision

Veröffentlicht am 12.05.2023 | Aktualisiert am 10.10.2023 | von Urs Häfliger

Eine Gesamtsicht auf die Schweizer Verladeindustrie ohne die Perspektive des Strassentransports geht nicht. Deshalb standen ASTAG-Zentralpräsident Thierry Burkart und ASTAG-Direktor Reto Jaussi auf der Bühne des zweitägigen «Swiss Shippers’ Forum».

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Das Wichtigste in Kürze

Eine Gesamtsicht auf die Schweizer Verladeindustrie ohne die Perspektive des Strassentransports geht nicht. Deshalb standen ASTAG-Zentralpräsident Thierry Burkart und ASTAG-Direktor Reto Jaussi auf der Bühne des zweitägigen «Swiss Shippers’ Forum».

Die Verladeindustrie steht vor einigen Herausforderungen. Welche das sind, wie sie angegangen werden können und wie die Zukunft aussehen könnte – all dies ist am 27. und 28. April 2023 beim Swiss Shippers’ Forum in Interlaken zur Sprache gekommen. Unter dem Motto «Making the new normal your normal: Towards the future – smart, seamless and green supply chain» wurde der Ist-Zustand und die Potenziale des Güterverkehrs aufgezeigt.

Dabei präsentierte die ASTAG mit Zentralpräsident Thierry Burkart und Direktor Reto Jaussi die Sicht des hiesigen Strassentransportgewerbes. Thierry Burkart machte etwa deutlich, dass der Strassentransport trotz schwierigen Bedingungen und ohne jegliche Unterstützung im Bereich Umweltschutz eine Vorreiterrolle innehat – selbst, wenn das von Politik wie auch vom Volk kaum wahrgenommen wird. «Ohne die Weiterentwicklungen bei den Fahrzeugen beziehungsweise den Flotten sowie bei Routenplanungen und bei der Sensibilisierung des Fahrpersonals wäre trotz gestiegener Transportdienstleistung ein stabiler CO2-Ausstoss im Schwerverkehr nicht möglich», sagte Burkart in seiner Rede.

Technologie- und Wettbewerbsneutral

Denn die Anforderungen sind immens: Flexibilität, Zuverlässigkeit, «same-day»-Lieferungen. All dies könne der Strassentransport gewährleisten, sagte Reto Jaussi. Gemäss Statistik werden deshalb auch über 80 Prozent des Binnengütertransports durch den Strassentransport abgedeckt, Lieferwagen nicht mitgerechnet. Es gilt deshalb, ein Zusammenspiel der idealen Verkehrsträger zu gewährleisten «und die Stärken der einzelnen Verkehrsträger aufeinander abzustimmen, um der Nachfrage nach Transportdienstleistungen sowie den Ansprüchen der Kunden auch in Zukunft gerecht zu werden. Dafür benötigt es eine Gesamtsicht beziehungsweise ein Gesamtkonzept», so Jaussi.

Die Anforderungen werden auch in Zukunft nicht geringer, da die Klimathematik immer mehr an Relevanz gewinnt. Ohne eine Anschubfinanzierung für Fahrzeugen mit alternativen Antrieben – sei dies nun im Güter- oder Personenverkehr bzw. im privaten oder öffentlichen Verkehr – scheint eine rasche und deutliche Reduktion von CO2-Emissionen kaum realistisch. Doch ohne Versorgungssicherheit bei der Energie nützt auch eine Anschubfinanzierung nichts. Hierbei gilt laut Thierry Burkart: «Es benötigt den Einbezug aller Teilnehmer am Markt, aller Technologien und eines neutralen Wettbewerbs. Nur so können weiterhin eine leistungsfähige Versorgung und Entsorgung sowie generell Mobilität in der Schweiz sichergestellt werden.» Etwas, was die Schweiz gross und attraktiv gemacht hat – und auch künftig der Fall bleiben soll.