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Natrium-Ionen-Akku: mobile und stationäre Relevanz

Veröffentlicht am 08.05.2024 | von Urs Häfliger

Die Speicherung von Strom stellt eine Herausforderung dar. Lithium-Batterien ergeben aufgrund der grossen Rohstoffmenge, die anderweitig verwendet werden kann, wenig Sinn. Könnte Natrium die Lösung sein? Und bleiben dadurch E-Fahrzeuge auf der Strecke?

2021 liess der chinesische Batteriehersteller CATL die Bombe platzen: Natrium-Ionen-Batterien sollen in Serie produziert und in Fahrzeugen eingesetzt werden. Einer der wenigen Nachteile sei die Energiedichte, die mit 160 Wh/kg noch tief ist (LFP-Batterien sind bei etwa 210 Wh/kg). Die Vorteile jedoch überwiegen: Batterien mit dem kostengünstigen Rohstoff Natrium lassen sich auch bei tiefen Temperaturen schnell laden und haben zudem noch massives Entwicklungspotenzial.

Günstige Speicher für Rechenzentren

Dieses Potenzial hat etwa auch Northvolt – ein schwedischer Batteriehersteller für Volkswagen und Tochterfirmen sowie Volvo – erkannt. Im Herbst 2023 wurde die Entwicklung von Natrium-Ionen-Akkus bekannt gegeben, in Serie sollen Batterien gemäss «Golem.de» 2025 gehen.

Nun wurde bekannt, dass auch in den USA das Unternehmen «Natron Energy» eine Natrium-Ionen-Batterie vorgestellt. Doch im Gegensatz zu den bisher aufgelisteten Technologien ist die Batterie nicht für Fahrzeuge gedacht, sondern stationär – nämlich als Stromspeichersysteme, etwa für KI-Rechenzentren. Gerade im stationären Betrieb wird Natrium als wichtig erachtet.

Besser von Generation zu Generation

Dass Fahrzeuge dennoch nicht auf der Strecke bleiben, zeigte etwa der chinesische Hersteller JAC Motors. Mit dem «Yiwei» wurde Anfang 2024 ein Fahrzeug mit Natrium-Batterie vorgestellt, das 250 Kilometer und 40 Prozent günstiger daherkommt als ein vergleichbares Lithium-Fahrzeug – weil die Batterie genau um diesen Prozent-Betrag günstiger ist. Damit aber nicht genug: CATL hat gerade erst über die zweite Generation ihrer Batterien gesprochen – und eine 20 Prozent höhere Energiedichte versprochen.

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