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Dekarbonisierung weitgehend möglich – doch zu welchem Preis?

Veröffentlicht am 16.02.2024 | von Urs Häfliger

Wie weit könnte man mit bestehender Technologie die Dekarbonisierung vorantreiben? Forscher sind dem nachgegangen.

KI generiertes Bild: Dall-E

Der menschliche Einfluss aufs Klima ist unbestritten. Das geht etwa aus dem sechsten Weltklimabericht von 2021 hervor. Um die Auswirkungen steigender Temperaturen durch CO2 (entsteht beim Verbrennen fossiler Energieträger) zu verringern, gibt es verschiedene Technologien. So kann etwa bei der Produktion von Stahl auf eine wasserstoffbasierte Methode gesetzt werden, um den CO2-Ausstoss zu reduzieren (wie dies etwa Volvo bei ihren LKW tut).

Wie stark kann der CO2-Ausstoss reduziert werden, wenn die ressourcenintensivsten Industrien komplett auf bestehende ressourcenschonende Methoden setzen würden? Dieser Frage gingen Forscher der Universität im britischen Bath nach.

Sind wir wirklich gewillt?

Das Resultat: «Es gibt eine Reihe von Dekarbonisierungsoptionen mit mittlerem bis hohem Reifegrad, die auf CCS (Kohlenstoffabscheidung und -speicherung), Brennstoffumstellung auf Wasserstoff und Biomasse basieren, und die Emissionen in diesen Sektoren im Prinzip um durchschnittlich 85 Prozent reduzieren können», schreiben die Autoren. Die Primärenergie wäre im Normalfall nicht mehr fossil, sondern etwa Strom, Biomasse oder Wasserstoff.

Dafür sind jedoch zwei Dinge notwendig: Zeit und die Bereitschaft, die notwendigen Kosten zu tragen. Weshalb Zeit? «Die Langlebigkeit von Industrieanlagen bedeutet, dass ihr Ersatz einen Planungsprozess erfordert, der sich über mehrere Jahre erstrecken kann.» Was dies dann für die Kosten bedeutet, ist schwer zu sagen, weil dafür «techno-ökonomische Bewertungen und Modellierungszwecke berücksichtigt werden müssen».