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Fokus Fahrzeug: Innovation erhöht Überlebenschance

Veröffentlicht am 17.01.2024 | von Urs Häfliger

Die meisten kennen ihr Fahrzeug zu wenig, um Reparaturen selbst durchführen zu können. Personen in einer Garage dagegen schon. Aber wie lange noch, je technologischer Fahrzeuge werden? Hierzu gab der «Tag der Garagisten» Auskunft.

Vom Berner Kursaal aus lässt sich die ganze Altstadt überblicken. Auch das Bundeshaus sieht man, dort, wo Entscheide getroffen werden, die man nicht unbedingt verstehen müsse, aber die halt so seien. Diese Worte wählte Bundesrat Albert Rösti gegenüber den rund 1000 Anwesenden am «Tag der Garagisten» des AGVS’ am 16. Januar 2024.

Damit bezog er sich auf eine mögliche Reform der Mineralölsteuer. Auch sonst werde es einiges zu tun geben auf politischer Ebene, etwa im Bereich Infrastrukturausbau oder beim autonomen Fahren. Doch zusammen werde ein guter Weg gefunden, wodurch das Auto auch weiterhin einen hohen Stellenwert haben werde: «So blicke ich, was die Automobilwirtschaft anbelangt, zuversichtlich in die Zukunft», so Bundesrat Rösti abschliessend.

China als Vorreiter

Worte, die bei den Anwesenden auf Wohlwollen gestossen sind. Schliesslich sei das Automobil die Lebensader der Freiheit: «Das ist eine Tatsache», so AGVS-Präsident Thomas Hutter. Damit diese Lebensader aber nicht verstopft, muss sich die Branche dem Markt anpassen und innovativ bleiben. Was das heisst, erläuterten etwa Helena Wisbert von der Hochschule für angewandte Wissenschaft Ostfalia.

So zeigen etwa Branchentrends «Elektrifizierung» sowie «Konnektivität und autonomes Fahren», in welche Richtung es gehen kann: chinesische Hersteller werden das Bild auf Schweizer Strassen nicht prägen, aber mitbestimmen. Sobald dann das autonome Fahren da sein wird, haben die Personen plötzlich Zeit, etwa Medieninhalte zu konsumieren, weshalb das Infotainment immer wichtiger wird – wo gerade die chinesischen Player einen besseren Job machen.

Anpassungsfähigkeit

Aber eben: Garagisten haben weiterhin eine Zukunft, gemäss Bundesrat Rösti können sie zuversichtlich sein. Etwa auch weil die Innovationskraft der Schweiz so hoch sei, erläuterte etwa Anja Schulze von der Universität Zürich. Viele Unternehmen in der Schweiz seien als Zulieferer Teil der Automobilindustrie und würden gerade dank ihres Knowhows und ihrer Innovationsfreude am hart umkämpften Markt bestehen können. Oder wie sie es formulierte: «Innovation ist das, was überleben lässt.»

Dies gilt es zu verstehen – und wurde wohl von allen Anwesenden verstanden.